Das Konzert
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Hermann Bahr
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Vier Personen sind es, um die sich hier ein buntes, an pikanten Wechselfällen reiches Geschehen entfaltet: Gustav Heink, der berühmte und umschwärmte Pianist, der mit den Forderungen der ehelichen Treue häufig (und oft allzu gerne) in Konflikt gerät, seine Frau Marie, deren Klugheit es zu danken ist, dass ihre Ehe auch in schwierigen Fällen nicht gänzlich aus der Bahn gerät, die noch sehr junge leichtfertige Frau Delfine Jura, die, wie manche ihrer Vorgängerinnen, der Meinung ist, sie sei die einzige, die Heink wirklich liebe, und schließlich Dr. Jura, ihr Mann, der selbst hierfür Verständnis aufzubringen vermag. Er ist es auch, der am Ende gemeinsam mit Marie die verfahrene Situation rettet. All dies ist mit so viel gesundem Menschenverstand dargeboten, dass man sich immer wieder gerne davon einfangen lässt, umso mehr, als man dem Spiel die tiefere Bedeutung anmerkt. Hermann Bahr hat einmal gesagt, er habe in diesem Stück zeigen wollen, wie man in der Ehe mit Verstand und gutem Willen "klare Verhältnisse herstellen" könne. Auch hier ist also ein wenig Kritiker in ihm zu Wort gekommen, und er hat sich seiner Aufgabe auf eine sehr kluge, amüsante Art entledigt.
Das Konzert, eines der reizvollsten Lustspiele von Hermann Bahr, erschien 1909, Bearbeitung: Cläre Schimmel, Regie: Fritz Schröder Jahn, Musik: Wolfgang Geri (Improvisationen). Hermann Anastas Bahr war ein österreichischer Schriftsteller, Dramatiker sowie Theater und Literaturkritiker. Er galt als geistreicher Wortführer bürgerlich-literarischer Strömungen vom Naturalismus über die Wiener Moderne bis hin zum Expressionismus.
©gemeinfrei (P)1957 SWR